Das Badezimmer ist mehr als nur ein Raum im Haus, es ist der Rückzugsort, die Wohlfühlzone, das kleine Stückchen Erholung innerhalb der eigenen vier Wände. Ist der Raum in die Jahre gekommen, wird es Zeit für eine rundum Erneuerung, die jedoch ganz schön kostspielig werden kann. Doch auch für dieses Problem gibt es die passende Lösung.
Warum das Badezimmer so viel wichtiger ist als andere Räume
Früher galt es als Luxus, überhaupt ein eigenes Badezimmer zu besitzen. Lange Zeit befand sich die Toilette auf dem Flur, geduscht wurde in einer kleinen Nasszelle. Heute ist das Badezimmer Standard im Haus, doch seine Wertigkeit ist für viele Menschen weit wichtiger als die anderen Räume. Der Grund dafür ist, dass das Badezimmer ein besonders sensibler Ort ist. Hier geht es um Körperhygiene, um Entspannung, um Ruhe und Idylle.
Hinzu kommt, dass ein nicht saniertes Badezimmer auch schnell zur Kostenfalle werden kann. Die falschen Heizkörper, nicht behobene Lecks in der Feuchtraumtechnik und undichte Fenster werden schnell teuer. Ein Wasserschaden im Badezimmer kann dramatische Folgen haben. Wird er nicht durch regelmäßige Renovierungen und schließlich auch Sanierungen verhindert, kann das zu hohen Kosten führen. Die wichtigsten Kernthemen bei einer umfassenden Modernisierung sind:
- Integration neuer Fenster für mehr Energieeffizienz
- Wassersparsysteme integrieren
- Barrierefreies Duschen dank ebenerdiger Einbauten
- Verwirklichung eigener Träume
- Neue Heizsysteme für mehr Nachhaltigkeit
Kostenfalle Badezimmer – so teuer kann die Modernisierung werden
Wenn immer genug Geld vorhanden wäre, müsste wohl niemand auf seinen Wohntraum verzichten. Tatsächlich fehlt es aber oft an allen Ecken und Enden und gerade bei kostspieligen Unterfangen wie einer Badezimmer Renovierung, kann die Finanzierung schon einmal zum Problem werden. Eine interessante Informationsgrafik beweist, wie viel die Deutschen bereit sind, für Ihren Traum vom perfekten Badezimmer auszugeben:
Es besteht die Möglichkeit, eine Badezimmer Modernisierung nicht bar zu bezahlen, sondern auch über einen Kredit zu finanzieren. Das kann im Vergleich zur Nutzung von zweitklassigem Mobiliar die bessere Lösung sein, denn wer einmal richtig investiert, kann sein neues Badezimmer wieder über mehrere Jahre nutzen.
Renovierung und Sanierung – hier gibt es erhebliche Unterschiede
Häufig sind Immobilienkäufer von dem Problem betroffen, dass sie sich plötzlich einer veralteten Badezimmereinrichtung gegenüberstehen. Die Vorbesitzer des Hauses haben sich irgendwann in den 1970-er Jahren eingerichtet und bis heute sind die alten Wandfliesen mit Blumenmuster, die defekte Duschkabine und der alte Klodeckel dominierend. Jetzt wird der Wunsch nach einer umfassenden Veränderung laut, denn ein Badezimmer ist nach mehreren Jahrzehnten beinahe unbewohnbar geworden.
Jetzt stellt sich jedoch die Frage, ob Renovierung oder Sanierung die bessere Lösung ist. Insbesondere im Hinblick auf die Kosten gibt es hier erhebliche Unterschiede. Eine Sanierung bedeutet, dass das komplette Badezimmer entkernt wird und dann ein neuer Aufbau erfolgt.
Wichtig zu wissen: Die Sanierung umfasst nicht nur die sichtbaren Sanitäranlagen, sondern auch die Verlegung neuer Leitungen und Rohre!
Die Renovierung hingegen ist weniger aufwendig, hier werden Elemente getauscht, neue Sanitäranlagen installiert oder Fliesen ausgewechselt. Es handelt sich hierbei nicht nur um eine Frage der Arbeitsbereitschaft, sondern auch um eine Frage des Geldes. Mit folgenden Kosten muss mindestens gerechnet werden:
- Sanierung des Badezimmers – ab 15.000 Euro
- Renovierung des Badezimmers – ab 10.000 Euro
Je umfangreicher die Maßnahmen und je aufwendiger die neuen Installationen, desto größer auch die Ausgaben. Ein Minibadezimmer in schlichter Ausstattung kann bei einer Sanierung sogar bereits ab 11.000 Euro umgesetzt werden. Ein Familienbad mit eleganten Waschtischen, einer ebenerdigen Dusche und einer kompletten Neuverlegung aller Rohre kostet bereits mehr als 20.000 Euro.
Warum Faktoren wie neue Fenster und Heizungen oft eine gute Idee sind
Hohe Kosten sind nie gewünscht, die meisten Menschen geben nur ungern mehr Geld aus als vorhanden. In einigen Fällen kann es sich aber lohnen. Werfen wir einen Blick auf die Renovierung bzw. Sanierung des Badezimmers im Bereich der Fenster. Statistisch gesehen sind Fenster, die vor 1995 eingebaut wurden, nicht mehr energieeffizient. Sie sind eine Kältebrücke an der sich die Feuchtigkeit des Badezimmers sammelt.
Das hat gleich mehrere Folgen. Einerseits geht wertvolle Wärme verloren und es muss stärker geheizt werden. Andererseits droht aber auch die Gefahr von Schimmelbildung. Beides verursacht Kosten, im ersten Fall durch erhöhten Heizaufwand, im zweiten Fall durch Renovierungs- und Sanierungskosten. Somit erscheint der Einbau neuer Fenster zwar auf den ersten Blick teuer und erhöht die Kosten auch tatsächlich, langfristig ist damit dem Geldbeutel aber sogar geholfen. Es kommt hinzu, dass energieeffizientes Bauen den Mehrwert der Immobilie deutlich erhöht. Soll das Haus später einmal verkauft werden, sind Fenster mit einem guten U-Wert ein wichtiger Faktor, der im Exposé zu finden sein wird.
Zusammensetzung der Kosten basiert auf mehreren Faktoren
Grundsätzlich ist es wie beim Kauf eines Traumhauses auch, wie teuer die Sanierung am Ende wird, hängt oft mit dem eigenen Geschmack zusammen. Die einfache Armatur kostet weniger als das teure Modell, die Luxusbadewanne mit Sprudelfunktion ist kostspieliger als das Klassikmodell. Wie tief Verbraucher bereit sind, für die Modernisierung des Badezimmers in die Tasche zu greifen, ist immer auch eine persönliche Entscheidung.
Bei einer vollständigen Sanierung entstehen allerdings nicht nur Kosten für die Ausstattung, sondern auch für die Handwerker. Der genaue Preis hängt davon ab, wie viele Handwerker gebraucht werden oder ob möglicherweise einige Arbeiten selbstständig durchgeführt werden. In älteren Häusern ist es sinnvoll, Leitungen und Rohre parallel zur Sanierung austauschen zu lassen, um einen späteren Rohrbruch oder andere Zwischenfälle zu vermeiden.
Müssen altersgerechte Umbauten erfolgen oder muss das Badezimmer behindertengerecht umgebaut werden, sind preisliche Einsparungen kaum möglich. Die Kosten für eine komfortable Einrichtung sind höher als die Kosten für ein zweckmäßig eingerichtetes Badezimmer.
Planung erfolgt idealerweise schon mit einem Profi
Auch wenn die Beratung durch einen Experten ebenfalls Geld kostet, ist die langjährige Erfahrung von Fachpersonal am Ende die günstigere Variante. Im besten Fall wurde vorher ein Budget festgelegt, was aus dem vorhandenen Vermögen, aber auch durch einen Kredit bereitgestellt werden kann.
Ein Fachplaner erstellt anhand der Budget- und Wunschvorgaben einen Plan, wie das Badezimmer umsetzbar ist. In diesem Zug kann auch ein Kostenvoranschlag erstellt werden. Das ist hilfreich, wenn ein Kredit erst dann aufgenommen werden soll, wenn die Kosten bekannt geworden sind.
Um ein möglichst kleines Budget umzusetzen, ist es ratsam, zunächst keine spezifischen Farb- und Dekorwünsche bezüglich Einrichtungsgegenständen aufrecht zu halten. Ob die Armatur am Ende in der Luxusausstattung oder in einer Standardvariante verfügbar ist, lässt sich später entscheiden, wenn die Budgetplanung etwas weiter fortgeschritten ist. Flexibilität macht Ersparnisse möglich, denn oft gibt es Restposten für Fliesen, für Einrichtungsgegenstände oder für Sanitäranlagen, die den Gesamtpreis reduzieren.
Kosten für neue Fliesen weniger teuer als erwartet
Wenn das Badezimmer klassisch saniert wird, kommen auch neue Fliesen zum Einsatz. Es ist nicht zwingend erforderlich, den alten Wandbelag zu entfernen. Das würde Lärm, Schmutz und Kosten verursachen. Sind die unteren Fliesen intakt, kann der Fliesenleger die neue Schicht darüberlegen.
Die Preise beginnen bei ca. 20 Euro für einen Quadratmeter Steingutfliesen. Standardpreise sind irgendwo zwischen 25 und 85 Euro angesiedelt, immer gemessen am Quadratmeterpreis. Für die Luxusausstattung können aber auch bis zu 200 Euro und mehr anfallen. Teurer sind Fliesen, die über eine Fußbodenheizung verlegt werden können. Soll diese neu installiert werden, müssen die alten Fliesen entfernt werden.
Tipp: Als günstige Alternative eignen sich Fliesenfolien, die mit verschiedenen Dekoren ausgestattet sind und über die alten Fliesen gelegt werden können. Diese Möglichkeit ist nur vorhanden, wenn der vorherige Fliesenspiegel noch vollständig intakt ist.
Kosten für Sanitäranlagen und Dusche
Die Badewanne hat ausgedient, immer mehr Menschen bevorzugen eine große Duschkabine, gern auch barrierefrei, um älteren Menschen den Zugang zu ermöglichen. Rund 5.000 Euro und mehr müssen berechnet werden, wenn ein solches Modell installiert werden soll. Eine bodengleiche Duschinstallation erfordert den Einbau eines Spezialsystems und zugleich die Schaffung eines Wandablaufs. Während einer Renovierung ist die Installation unmöglich, dies kann nur im Zug einer vollständigen Sanierung durchgeführt werden.
Die einfachste Duschwanne in Standardgröße 90 x 90 cm ist bereits für rund 100 Euro erhältlich. Eine Duschwanne mit Komfortgröße 120 x 80 cm kostet je nach Modell ab 200 Euro aufwärts. Nach oben hin ist viel Luft, denn es gibt Duschwannen in allen erdenklichen Größen. Badewannen hingegen kosten zwischen 150 und 1000 Euro, das Luxusmodell ist ab 2.000 – 5.000 Euro zu haben. Je mehr Luxus, desto teurer die Installation. Ein Whirlpool beispielsweise muss mit entsprechenden Wasserrohren angeschlossen und installiert werden.
Toilette und Waschbecken können bereits sehr günstig erworben werden, doch auch hier gibt es große Variablen. Eine einfache weiße Toilettenschüssel für die Wandmontage ist für 150 Euro zu haben. Ein Standardwaschbecken kann ab 80 Euro erworben werden, das Luxusmodell kann mehrere Hundert oder gar tausend Euro kosten. Hinzu kommt die Installation der Armatur, hier sind erhebliche Preisunterschiede denkbar. Ein Standardmodell kostet rund 50 Euro, das vergoldete Luxusmodell ist für mehrere Tausend Euro erhältlich.
Badsanierung lohnt sich unterm Strich langfristig
Bei all den entstehenden Kosten sinkt das Interesse, eine umfassende Badsanierung oder wenigstens Renovierung durchführen zu lassen. Wer ein bisschen vorausschauend plant, entscheidet sich aber trotz Kosten oft für eine Finanzierung per Kredit, um langfristig sogar Geld einzusparen. Die richtige Ausstattung ist entscheidend, um zukünftig die Nebenkosten bei der Badezimmernutzung zu senken:
- Toilette als Sparfaktor: Die Toilette hat im Haushalt den größten Wasserverbrauch, insbesondere wenn kein Wasserstop eingebaut ist. Dieser hilft dabei, bis zu 50 Prozent der Wassermenge zu sparen, der Spülkasten muss dann nicht komplett leerlaufen.
- Wasserhähne und Duschköpfe mit Sparfaktor: Ein installierter Luftsprudler kann den Wasserverbrauch bei Nutzung von Duschkopf und Wasserhahn um etwa 30 Prozent reduzieren, ohne dabei den Komfort zu verändern.
- Brauchwasserpumpe mit intelligenter Warmwasseraufbereitung: Wenn der Hahn aufgedreht wird, sprudelt heißes Wasser. Um die Zirkulationspumpe zu entlasten, ist eine Brauchwasserpumpe sinnvoll. Sie reduziert den Verbrauch an Energien, da sie heißes Wasser durch intelligente Technologie den Nutzungszeiten im Haushalt anpasst.
- Elegante Heizlösungen: Alte Röhrenheizkörper erzeugen zwar viel Wärme, produzieren aber auch hohe Energiekosten. Mit einer Fußbodenheizung oder einem intelligenten Handtuchwärmer ist es möglich, große Mengen an Energie zu sparen und weniger stark zu heizen.
Somit lässt sich als Fazit festhalten, dass es einerseits Möglichkeiten gibt, die Kosten selbst zu reduzieren, andererseits aber auch gute Gründe dafür, lieber auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bei der Sanierung zu achten und dafür auch gegebenenfalls höhere Installationskosten in Kauf zu nehmen. Hinzu kommt der seelische Faktor, ein frisch saniertes Badezimmer ist ein Wohlfühlgarant in den eigenen vier Wänden.
Quellen:
Pixabay © midascode CCO Public Domain
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