Isolierverglasung, die vor 1995 eingebaut wurde, ist heute technisch überholt. Aktuelle Gläser dämmen bis zu dreimal besser. Ein Fachmann kann mit speziellen Messgeräten feststellen, ob und wie viel Sie mit einer neuen Fensterverglasung an Energiekosten einsparen könnten. Neue Gläser lohnen sich aber nicht nur für Ihre Energiebilanz. Modernes Funktionsglas und Smart Glass kann weitaus mehr.
Sicherheitsgläser
Neben den klassischen Sicherheitsgläsern aus mehreren Schichten Glas, wie man sie in öffentlichen Einrichtungen oder Banken findet, gibt es auch einscheibige Varianten. Diese sind biegsamer als normales Glas und zerfallen beim Brechen in kleine ungefährliche Splitter. Aktive Sicherheit gewährt das Alarmglas. Ein Glasbruch wird durch die dünnen elektrischen Leitungen beziehungsweise die leitende Folie zwischen den beiden Glasscheiben registriert und mit einem stillen Alarm die Polizei verständigt.
Schutzgläser
Neben klassischen Brand– und Schallschutzfenstern lohnt es sich bei großflächigen Verglasungen spezielle Scheiben zu verbauen, die die Sonneneinstrahlung vermindern. Sonnenschutzglas besteht aus mehrscheibigem Flachglas mit dazwischenliegenden Schichten aus Farbpigmenten, die einen Teil des Lichtes absorbieren.
Vogelschutzglas ist mit einer Folie beschichtet, die UV-Licht reflektiert. Vögel sehen dieses für Menschen unsichtbare Licht, was die Tiere vor Unfällen bewahrt.
Smart Glass
Für den Sichtschutz werden häufig noch sandbestrahlte milchige Scheiben verbaut. Neue Technologien ermöglichen Blickschutz auf Knopfdruck. Zwischen zwei leitenden Folienschichten befinden sich Flüssigkristalle, die bei Stromzufuhr ausgerichtet sind und die Scheibe durchsichtig machen. Wird der Stromkreis unterbrochen, gehen die Kristalle in einen Zustand der Unordnung über und lassen das Glas undurchsichtig werden.
Eine ähnliche Technologie eignet sich sowohl für den Sonnenschutz als auch zum Nutzen von Sonnenwärme im Winter. Bei der Suspended-Particle-Devices-Technologie (SPDs) können Fensterscheiben nach Wunsch stufenlos gedimmt werden. Die dunklere Färbung wird im Winter durch die Lichteinstrahlung der Sonne aufgeheizt und gibt Wärme an den Innenraum ab, während sie im Sommer die Einstrahlung nach außen reflektiert und für eine kühlere Wohnung sorgt. Nebenbei verhindert sie das Ausbleichen der Einrichtung.
Die vielen Funktionen von Smart Glass können bei sinnvoller Nutzung die hohen Anschaffungskosten aufwiegen, meist bisher jedoch nur im gewerblichen Umfeld. Für Privathaushalte ist die Technologie mit ca. 700 Euro pro Quadratmeter bei einer SPDs-Dachverglasung noch ein wenig zu teuer. Die immer häufigere Verwendung von Smart-Glass-Technologien beispielsweise in ICE-Zügen, Boeing-Flugzeugen oder verglasten Bürogebäuden deutet aber darauf hin, dass Smart Glass in Zukunft häufiger und mehr verwendet wird. Ihr Glaser oder Fensterbauer wird Ihnen gern Auskunft über die aktuellen Möglichkeiten geben.
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