Wer die Fenster im Eigenheim tauschen möchte, sollte neben den Kosten auch immer die dadurch entstehenden Vorteile im Blick haben. So kann sich der Einbau neuer Fenster mit isolierten Scheiben sowohl auf den Wohnkomfort als auch auf das Raumklima auswirken. Dabei spielt unter anderem auch das Material der Fensterscheiben eine wichtige Rolle. Denn während Fensterrahmen früher zumeist aus Holz gefertigt wurden, haben sich Kunststofffenster in den vergangenen Jahren zu einem echten Trend entwickelt. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen alles Wissenswerte über Kunststofffenster verraten, damit Sie sich selbst ein Bild von diesem machen können.
Kunststofffenster seit 1960
Bereits seit den 1960er-Jahren kann man Kunststofffenster kaufen. Zuvor wurden Fenster noch aus Holz gefertigt und mit der Zeit immer mehr durch die erhältlichen PVC-Modelle ersetzt. Im Jahr 2018 betrug der Anteil an Kunststofffenstern 57,6 %, womit Kunststofffenster heute die meistgenutzte Fensterart darstellen. Seriöse Fensterbauer bieten in der heutigen Zeit nicht nur das Ausmessen vorhandener Fenster, sondern auch deren Demontage sowie die Lieferung und Montage der neuen Fenster aus einer Hand an. Allerdings sollte man zunächst einige Fenster Vergleichsangebote einholen, bevor man sich für ein Modell entscheidet.
Herstellung von Kunststofffenstern
Für die Herstellung eines Kunststofffensters müssen zunächst Profile aus PVC gefertigt werden. Hierfür kommt das sogenannte Extrusionsverfahren zur Anwendung, bei dem PVC in Form von Granulat erhitzt, durch eine Form gepresst und anschließend abgekühlt wird. Auf diese Weise können ganz einfach Profile mit mehreren Kammern gefertigt werden, die in der Folge auf die verschiedenen Fenstermaße zugeschnitten und mit Stahlprofilen verstärkt werden. Dabei übernimmt eine Maschine automatisch die Bohrungen zur Befestigung von Scharnieren, Griffen und Beschlägen. Anschließend werden die einzelnen Profilstangen miteinander verschweißt, wodurch das Fenster in seine finale Form gebracht wird. Im Anschluss daran werden dann noch die Beschläge verschraubt und die Fensterflügel in den Rahmen montiert, wo danach die Verglasung eingesetzt wird. Zuletzt werden dann noch Glashalteleisten an dem Fenster angebracht, welche die Verglasung in dem Fensterflügel halten.
Recyclingverfahren
Sämtliche Kunststoffreste, die bei der Herstellung der Fensterprofile entstehen, werden wie auch alte Fenster dem Wiederverwertungskreislauf zugeführt. Hierfür werden diese zunächst in einer Wiederverwertungsanlage geschreddert, wobei das PVC von anderen Materialien getrennt wird. Anschließend werden die Kunststoffreste dann zu Granulat verarbeitet, wobei die Qualität durch eine Reihe von Trenn- und Aufbereitungsprozessen verbessert wird. Im letzten Schritt kommt das entstandene Granulat dann wieder während des Extrusionsverfahrens zur Anwendung, während dem neue PVC Profile entstehen.
Kunststofffenster im Vergleich zu anderen Materialien
Kunststofffenster bestehen aus einem sogenannten Mehrkammerprofil, welches zu einer effektiveren Wärmedämmung beiträgt. Bei diesen Kammern handelt es sich um Hohlräume, in denen sich Luft befindet, die für eine erhöhte Dämmung sorgt. Alternativ wird auch aufgeschäumtes Polystyrol zur Dämmung verwendet.
Neben den Profilen trägt zudem auch die spezielle Wärmeschutzverglasung zu der besseren Wärmedämmung moderner Kunststofffenster bei. Hierbei besitzen die einzelnen Scheiben eine dünne Metallbeschichtung, durch die Energie und Lichtstrahlen in den Innenraum gelangen, allerdings keine Wärme nach außen gelangt.
Kunststofffenster haben viele Vorteile
Neben den guten Dämmwerten überzeugen die erhältlichen Kunststofffenster auch durch eine große Farbauswahl und müssen im Gegensatz zu Holzfenstern nicht regelmäßig neu gestrichen werden. Fensterrahmen aus Hart-PVC sind überaus witterungsbeständig und müssen lediglich hin und wieder mit einem handelsüblichen Reinigungsmittel gesäubert werden. Aufgrund der Tatsache, dass Kunststofffenster äußerst resistent gegen Umwelteinflüsse sind, haben diese eine durchschnittliche Lebensdauer zwischen 30 und 50 Jahren.
Gibt es auch Nachteile?
Zwar überwiegen die Vorteile moderner Kunststofffenster in den meisten Fällen, doch im Gegensatz zu anderen Materialien haben diese auch einige Nachteile. Befinden sich auf einem Fensterprofil aus Kunststoff zum Beispiel Kratzer oder Brandflecken, lassen diese sich nur schwer überdecken und im schlimmsten Fall, muss man das Fenster komplett austauschen lassen. Darüber hinaus neigen Kunststofffenster dazu, sich über die Jahre zu verformen, was den Temperaturschwankungen geschuldet ist, denen diese ausgesetzt sind. Um ein problemloses Öffnen und Schließen zu gewährleisten, müssen Kunststofffenster daher regelmäßig eingestellt werden. Allerdings kann man das mit einigen wenigen Handgriffen selbst erledigen. Zudem kann es bei extrem hohen Temperaturen auch zu Verfärbungen oder einer Entfärbung der Fensterprofile kommen. Das betrifft zwar eher günstige Modelle, doch auch hochwertige Kunststofffenster können unter extrem hohen Temperaturen leiden. Hierzulande braucht man sich darüber, im Normalfall jedoch keine Sorgen zu machen.