Fenstergitter zieren heutzutage nur noch wenige Immobilien. Doch in bestimmten Fällen können sie Einbrecher daran hindern, ein Gebäude zu betreten. In Zeiten steigender Einbruchszahlen lohnt es sich, die Installation von Fenstergittern in Erwägung zu ziehen.
Im Jahr 2015 hat die Zahl der Einbrüche in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht: 167.136 Fälle wurden registriert – 9,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders betroffen sind die Bundesländer Hamburg, Berlin und Bremen, wie auf der Karte hier zu sehen ist. In diesen Regionen, aber auch Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Saarland könnte es sinnvoll sein, Fenstergitter einzubauen.
Überblick Fenstergitter
2015 scheiterte fast jeder zweite Einbruch aufgrund von (technischen) Sicherheitsvorkehrungen. Immer mehr Immobilienbesitzer rüsten ihr Haus mit Alarmanlagen und Überwachungskameras auf. Früher gab es solche raffinierten Systeme nicht – das Fenstergitter war die einzige Abwehrmaßnahme gegen Einbrecher.
Beeindruckend: Die Fenstergitter des Dahlener Schlosses stammen aus dem 18. Jahrhundert und leisteten bis 1973 solange treue Dienste, bis sie bei einem Brand aus dem Mauerwerk fielen. Fenstergitter sind also eine besondere Abwehrmaßnahme, die so manches Haus überleben können. Im Gegensatz zu Kameras und Alarmsystemen benötigen sie keine regelmäßige Instandhaltung und sie können von Einbrechern nicht ohne Weiteres deaktiviert bzw. umgangen werden.
Natürlich hat sich seit dem 18. Jahrhundert bei Fenstergittern einiges getan. Sie sind nicht länger nur eine Abwehrmaßnahme, sondern können in die Gestaltung einer Immobilie mit einbezogen werden. Beim Design von Fenstergittern sind den Vorstellungen keine Grenzen gesetzt.
Ein Schlosser kann Ihnen ein maßgeschneidertes Fenstergitter anfertigen, welches perfekt zu dem gewünschten Fenster passt. Der Vorteil: Es passt hervorragend zu ihrer Immobilie und gewährleistet außerdem höchste Sicherheit – der Mehrpreis für die Maßanfertigung lohnt sich.
Funktionen
Einbrecher nutzen in den meisten Fällen ein Fenster, welches sich an der Hinterseite einer Immobilie befindet; es sollte möglichst schlecht belichtet und leicht zugänglich sein. Klassische Kandidaten: Badfenster, Garagenfenster, Kellerfenster. Diese sind meist ohne Leiter im Stehen erreichbar und innerhalb kürzester Zeit aufgebrochen – schon ist der Einbrecher im Haus.
Das Gitter vor dem Fenster kann die oben genannten Fenster mechanisch sichern. Es signalisiert einem Einbrecher, dass er sich nur mit großer Mühe Zugang zum Haus verschaffen kann – und dieser Aufwand rentiert sich für Diebe nicht. Zusammengefasst: Fenstergitter soll Einbrecher abschrecken und ihnen signalisieren, dass ein Einbruch mit einem zu großen Aufwand verbunden ist.
Einbau
Die Signalwirkung des Fensters schreckt viele Einbrecher ab. Dennoch sollte man beim Einbau darauf achten, dass das Gitter wirklich fest sitzt und nicht herausgehoben werden kann. Vor der Anschaffung ist daher zunächst das Mauerwerk zu prüfen – dieses muss stabil sein, denn damit steht und fällt buchstäblich das Gitter.
Wichtig: Wer sein Haus mit einem Wärmedämmverbundsystem saniert hat, sollte das Fenstergitter natürlich nicht in dem Polystyrol verschrauben. Die Montage muss mithilfe unlösbarer Sicherheitsschrauben in der Fensterlaibung oder auf der Fassade erfolgen. Für die zweite Lösung müssen Sie unter Umständen zunächst eine Wandhalterung montieren, auf der sie das Fenstergitter dann befestigen.
Tipp: Beachten Sie beim Kauf der Fenstergitter im Handel, dass sie nach EN 1627–1630 zertifiziert sind und zumindest die Widerstandsklasse RC 2 erfüllen – ihre Widerstandszeit beträgt dann bis zu drei Minuten. Diese Fenstergitter werden regelmäßig geprüft und haben keinen Schwachpunkt, den Einbrecher ausnutzen können.
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